Früh in Rente: Die Belastung pflegender Angehöriger
In der sich ständig wandelnden Arbeitswelt gibt es einen besonderen Bereich, der oft übersehen wird, und doch die Gesundheit und das Wohlbefinden einer großen Anzahl von Arbeitnehmern betrifft – die Pflege von Angehörigen. Viele Mitarbeiter, die diese Rolle übernehmen, betrachten einen vorzeitigen Renteneintritt als attraktive Option. Laut dem aktuellen Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK) möchten fast 45% der pflegenden Angehörigen über 50 Jahre vorzeitig in Rente gehen. Dies ist ein Themenbereich, der mehr Aufmerksamkeit verdient.
Früh in Rente: Die Belastung pflegender Angehöriger
Die Pflege eines Angehörigen kann eine äußerst belastende Aufgabe sein, sowohl emotional als auch körperlich. Nicht selten führt diese Doppelbelastung aus Beruf und Pflege dazu, dass die pflegenden Angehörigen früher in Rente gehen möchten, um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu schützen.
Erkenntnisse aus dem Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse
Laut des Gesundheitsreport 2021 der Techniker Krankenkasse (TK), sind pflegende Angehörige über 50 Jahren besonders gefährdet und streben daher oft einen vorzeitigen Renteneintritt an. Rund 44,4% dieser Bevölkerungsgruppe möchten vorzeitig aus dem Arbeitsleben ausscheiden, verglichen mit nur 31,3% der generellen Arbeitnehmerpopulation.
Pflege zu Hause und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit
Zusätzlich zeigt der Bericht, dass rund sieben von zehn pflegebedürftigen Versicherten der TK zu Hause gepflegt werden. Mehr als die Hälfte von ihnen – 55,5 Prozent – werden ausschließlich von ihren Angehörigen gepflegt, die hierfür Pflegegeld erhalten, aber keine Unterstützung durch einen professionellen Pflegedienst.
Die Rolle der Geschlechter in der Pflege
Die Pflege bleibt trotz der sich wandelnden gesellschaftlichen Normen, ein Bereich, der vorwiegend von Frauen betrieben wird. 61,3% der pflegenden Angehörigen sind Frauen und nur 38,7% sind Männer, was die Unterschiede in der Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern auch in diesem Bereich verdeutlicht.
Die Auswirkungen der Pflegeverpflichtungen auf die Gesundheit der Angestellten
Angestellte, die neben ihrer Arbeit auch Pflegeverpflichtungen haben, berichten häufiger von einer beeinträchtigten Gesundheit. 40,3% dieser Angestellten geben an, gesundheitliche Probleme zu haben, im Vergleich zu nur 22,7% der Angestellten ohne Pflegeverantwortung.
Methodik des Gesundheitsreports der Techniker Krankenkasse
Um diese Ergebnisse zu erzielen, hat das Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung im Auftrag der TK im Januar über tausend Erwerbstätige ab 50 Jahren befragt.
Insgesamt zeigt der Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse auf, dass pflegende Angehörige eine arbeitsrechtliche und gesundheitliche Herausforderung darstellen, die in der Politik und in der Gesellschaft dringend einer Lösung bedarf. Sie verdienen Unterstützung und Anerkennung für ihre wichtige und oft herausfordernde Arbeit, welche einen bedeutenden Beitrag zur Gesellschaft leistet.
Für weitere Informationen lesen Sie den vollständigen Bericht hier.