Pflege in Berlin: Besser als ihr Ruf und dringend reformbedürftig

Ina Czyborra, die Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege in Berlin, hat im Rahmen ihrer Sommerreise verschiedene Pflegeeinrichtungen, sowohl stationär als auch ambulant, sowie Pflege- und Sozialberatungszentren besucht. Diese Einsichten und Erfahrungen haben ihr gezeigt, dass „die Wirklichkeit der Pflege besser ist als ihr Ruf“ und dass es an der Zeit ist, Reformen in der Pflegebranche umzusetzen.

Die Realität der Pflege

Während ihres Besuchs erklärte Senatorin Czyborra ihre Überzeugung, dass die Realität der Pflege besser sei als ihr Ruf. Dies bezieht sich auf die Arbeit, die von Pflegekräften geleistet wird und die Leistungen, die Pflegeeinrichtungen bieten. Es ist wichtig zu verstehen, dass dies nicht bedeutet, dass das Pflegesystem perfekt ist, ganz im Gegenteil: es gibt viele Herausforderungen und Verbesserungsmöglichkeiten. Die Senatorin äußerte sich jedoch positiv über die Anstrengungen, die unternommen werden, um den Pflegeberuf attraktiv und wirkungsvoll zu gestalten.

Ausbildung im Pflegeberuf

Die Senatorin hob hervor, dass die Professionalisierung und Qualitätssicherung in der Pflegeausbildung essentiell ist. Es wurde deutlich, dass die Auszubildenden in der Pflege positiv von ihrer Ausbildung sprechen, was ein gutes Zeichen für die Zukunft der Pflege in Berlin ist. Die zukünftige Verbesserung und Weiterentwicklung der Pflegeberufe wird durch das angekündigte Pflegekompetenzgesetz unterstützt, das ein durchlässiges Stufensystem an Qualifikationsniveaus einführen will. Dies ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um die Qualität der Pflege in Berlin zu sichern und zu verbessern.

Pflegeberatung in Berlin

Besonders beeindruckend war das Beratungszentrum Pflege und Soziales im „Haus der Zukunft“ in Marzahn-Hellersdorf. Dieses Beratungszentrum bietet verschiedene Informations- und Beratungsangebote für Pflegebedürftige, ältere Ratsuchende und deren Angehörige unter einem Dach. Ein solches Modell ist einzigartig und bietet eine umfassende Unterstützung für Menschen, die Informationen und Hilfe im Pflegebereich benötigen. Es ist wichtig, dass solche Beratungs- und Unterstützungsangebote auch in Zukunft in Berlin angeboten werden.

Qualifikationen der Pflegefachkräfte

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Ausbildung und Qualifikation von Pflegefachkräften. Um eine bestmögliche Versorgung von Pflegebedürftigen zu gewährleisten, braucht es einen Qualifikationsmix von Pflegefachassistenz, Pflegefachkraft und Pflegestudium. Alle drei Qualifikationswege waren bei den besuchten Auszubildenden vertreten, was positive Auswirkungen auf die Zukunft der Pflege in Berlin haben könnte.

Die Herausforderungen der ambulanten Pflege

Die ambulante Pflege stellt in Berlin eine große Herausforderung dar. Zum einen sind genügend qualifizierte Pflegekräfte erforderlich, zum anderen muss die häusliche Pflege durch das Engagement pflegender Angehöriger sichergestellt werden. Dafür gibt es in Berlin ein gut ausgebautes Netz an Beratungs-, Pflege- und Unterstützungsangeboten. Dennoch besteht die Notwendigkeit einer grundlegenden Struktur- und Finanzreform des SGB XI auf Bundesebene, um das System zu verbessern und umzustrukturieren.

Zusammenfassung und Ausblick

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Pflege in Berlin besser ist als ihr Ruf, aber noch viel Raum für Verbesserungen besteht. Die Betreuung von Pflegebedürftigen, die Ausbildung und Qualifikation von Pflegekräften und der Zugang zu Beratungs- und Unterstützungsdiensten sind zentrale Themen. Mit dem angekündigten Pflegekompetenzgesetz und der notwendigen Reform des SGB XI werden wichtige Schritte in diese Richtung unternommen. Wir werden die Entwicklung in der Pflege in Berlin weiterhin genau verfolgen und über wichtige Änderungen und Neuigkeiten berichten.

Die Ergebnisse und Zitate wurden aus einer Pressemitteilung auf der Website des Senats für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege entnommen.