Türkische Altenpflege: Mit Muttersprache und Herz zum Glück
Türkische Altenpflege: Mit Muttersprache und Herz zum Glück
Die Altenpflege ist ein Bereich, der besondere Aufmerksamkeit erfordert, da sie sich stark auf das Wohlbefinden älterer Menschen auswirkt. In Deutschland hat sich in den letzten Jahren das Konzept der „interkulturellen Pflege“ entwickelt, das kulturelle Sensibilität und Respekt für unterschiedliche Lebensweisen hervorhebt. Insbesondere hat die türkische Altenpflege mit ihrer exemplarischen Einbeziehung der Muttersprache und warmherzigen menschlichen Betreuung, sowohl BewohnerInnen als auch Pflegekräfte gleichermaßen glücklich gemacht.
Interkulturelle Pflege und ihre Bedeutung
Interkulturelle Pflege beinhaltet den respektvollen Umgang mit den kulturellen und religiösen Werten der Pflegebedürftigen. Dies ermöglicht Menschen unterschiedlicher Herkunft, ihre Lebenswerte und Prägungen bis zum Lebensende zu erleben. Hier ist ein wirkungsvolles Beispiel der konkreten Umsetzung dieses Pflegeansatzes in Stuttgart.
Der Fall Mukkader: Muttersprache und Herzenspflege
In der Pflegeeinrichtung Akut in Stuttgart, in der ein interkulturelles Konzept umgesetzt wird, lebt die Bewohnerin Mukkader. Sie spricht aufgrund ihrer Demenzerkrankung kaum noch Deutsch, dennoch sind Freude an Musik und den Liedern ihrer Muttersprache geblieben. Pflegefachkraft Sevda Açar geht hier besonders einfühlsam und mit viel Herzlichkeit vor – sie singt mit Mukkader ein altes türkisches Schlaflied, das der älteren Dame ein Gefühl von Geborgenheit und Heimat vermittelt.
Das Zusammenspiel von Pflege und Muttersprache
Für Sevda Açar vom Akut-Pflegeheim ist ihre Arbeit mehr als nur eine Pflicht – es ist ihre Berufung, den Bewohnerinnen und Bewohnern ein Gefühl von Geborgenheit und Heimat zu geben. Dies zeigt sich eindrücklich, wenn Mukkader und sie zusammen ein türkisches Schlaflied singen. Dieses Lied dient dabei nicht nur zur Unterhaltung, sondern erfüllt auch den Zweck einer transkulturellen Integration. Wie Dr. Dharma Raj Bhusal betont, fallen viele demenzkranke Personen am Ende des Lebens zurück in ihre Muttersprache. In diesem Zusammenhang wird der Beitrag der Pflege in der Muttersprache essentiell.
Mehr als nur Pflege: Ein zweites Zuhause
Im interkulturellen Konzept geht es nicht nur um eine Pflege, es geht darum Menschen ein zweites Zuhause zu schaffen. Sevda Açar selbst sagt es treffend: „Das ist mein zweites Zuhause, wir sind eine Familie hier.“ Dieses Gefühl der Familiennähe und Geborgenheit ist es, was die alte Menschen in vielen, insbesondere kulturell geprägten Pflegeheimen, so dringend benötigen.
Hohe Qualität trotz Mehraufwand
Die Arbeit in einem interkulturellen Pflegeheim kann einen erhöhten Aufwand mit sich bringen, sowohl körperlich als auch emotional. Sevda Açar gab zu, dass sie zu Beginn bei der Pflege demenzkranker Menschen an ihre Grenzen gestoßen ist. Trotzdem hat sie nie aufgegeben und die Qualität ihrer Arbeit steht außer Frage. Dies verdeutlicht noch einmal mehr, wie wichtig die Pflege auf kultureller Ebene auch aus ökonomischer Sicht für die Einrichtungen ist.
Fazit
Die interkulturelle Pflege, insbesondere der Ansatz der türkischen Altenpflege, die sich auf den Einsatz der Muttersprache und Herzlichkeit konzentriert, ist ein Paradebeispiel dafür, wie Kultursensibilität und menschliche Wärme in einem Pflegeumfeld optimal eingesetzt werden können. Die türkische Altenpflege zeigt eindrucksvoll, wie sich das Prinzip „Mit Herz ein zweites Zuhause schaffen“ in der Praxis umsetzt und sowohl BewohnerInnen als auch Pflegekräfte glücklich macht. Sie leistet einen beispielhaften Beitrag zur transkulturellen Pflegeintegration und dient als inspirierendes Vorbild für andere Pflegeeinrichtungen.
Weitere Details zu dem Themengebiet der interkulturellen Pflege finden Sie in diesem Artikel: Interkulturelle Pflege: Mit Herz ein zweites Zuhause schaffen.